Kapitel 15
Pamfilius - Amelie und der Schutzgeist

Der Lagerraum

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Pamfilius und ich liefen durch das unübersichtliche Labyrinth aus alten Kellergängen unter dem Krankenhaus. An manchen Stellen waren die Wände zusammengestürzt, und Erde und Steine waren in den Gang gefallen. Nach Pamfilius‘ Ansicht näherten wir uns jedoch dem Ort, von dem er meinte, dass sich dort das Dimensionsportal befand.
Der Keller war an der Stelle, die wir nun passierten, in sehr schlechtem Zustand. Wenn wir versuchten Licht zu machen, dann funktionierte es nicht oder es ging ein Teil der Birnen kaputt. Pamfilius‘ Stirnlampe schien jedoch noch immer zu funktionieren und wir hofften beide, dass sie es auch weiterhin tun würde.
Als wir um eine Ecke bogen, hörten wir von weiter her eine gereizte Stimme. Meine Laune besserte sich.

„Das ist bestimmt eine Frau. Sie kniet. Sie sieht aus, als würde sie den Boden schrubben. Wenn sie vom Reinigungspersonal ist, dann muss sie ja wissen, wo wir sind?“
„Da bin ich mir nicht sicher, Amalie. Die Dinge sind hier unten nicht so, wie sie aussehen, aber es schadet wohl nicht, zu fragen.“

Ich wandte mich freundlich an die emsig arbeitende Frau.

„Entschuldigen Sie, aber könnten Sie uns vielleicht helfen? Sehen Sie ...“
„Was ist das für ein verdrecktes Schuhwerk? Ihr habt euch sicher die Füße nicht auf der Matte abgeputzt, als ihr hereingekommen seid!“
„Wir sind jetzt so lange hier umhergelaufen und ...“
„Ja, die Leute latschen umher, ohne an die zu denken, die dafür zu sorgen haben, dass alles schön sauber ist! Aber so etwas zählt nicht! Nein, das ist ganz selbstverständlich. Man ist einfach nur eine Serviceeinrichtung, der man keine Aufmerksamkeit zu schenken braucht, aber das bin ich ja schon gewohnt.“

Auch Pamfilius versuchte zu Wort zu kommen.

„Wir wollten Sie nicht brüskieren, liebe Frau, und ...“
„Fräulein, wenn ich darum bitten darf! Ja, Entschuldigungen habe ich einen ganzen Keller voll!“
„Wir suchen einen Transmissionsschacht ins Jenseits ...“
„Diese Abteilung fällt glücklicherweise nicht in meine Zuständigkeit. Bei aller guten Grütze, ich habe wirklich genug damit zu tun, meine eigene Etappe in der viel zu kurz bemessenen Zeit zu absolvieren.“
„Wir suchen nach etwas, das einem Lagerraum ähnlich sehen sollte ...“
„Davon weiß ich nichts. Wir hätten zur selektiven Reinigung übergehen sollen, aber es ist doch einfach nicht zu verantworten, Wollmäuse und Schlimmeres liegen zu lassen. Ja, ich will gar nicht sagen, was man manchmal hier unten alles findet.“

Ich suchte nach etwas Positivem, das ich sagen konnte.

„Ja aber, jetzt ist es doch hier schön sauber geworden. Es muss doch eine Freude sein, das zu sehen?“
„Ihr braucht euch gar keine Mühe geben. Ich komme ohne Anerkennung zurecht. Das gehört aber auch dazu. Und nun geht mal ein Stück zur Seite, damit man dort wischen kann, wo ihr steht!“

Die Frau schrubbte energisch den unebenen Boden, der sicher schwer so sauber zu bekommen war, wie sie es sich wünschte.

„Wenn die Leute einfach so hereinlatschen, dann wird man ja nie fertig, aber das ist ja üblich so. Kein Respekt vor der Arbeit anderer! Nur an sich selbst denken! Ich würde schon gern wissen wollen, wie es hier aussähe, wenn ich nicht wäre. Aber weiß das jemand zu schätzen? Meine Güte, nein! Undankbarkeit ist der Lohn der Welt! Schließlich soll man sich nicht zu viel erwarten, denn man wird sonst nur enttäuscht werden!“

Die Putzfrau wrang den Scheuerlappen im Eimer mit dem Untergriff aus, wie sie es gelernt hatte, damit die Handgelenke so wenig wie möglich belastet wurden.

„Aber zum Glück bin ich niemandem etwas schuldig. Wenn man sich nur etwas auf Abstand hält, dann kommt man nicht in die Situation, jemand anderem oder der Gesellschaft etwas schuldig zu sein. Und mir kann niemand etwas nachsagen, nein!“

Sie schaute auf. Wir waren den düsteren Gang weitergelaufen. Sie sah uns nach, während sie wieder mit ihrem Lappen, den nun beinahe sauberen Boden wischte.

„Ach, seid ihr weg? Ohne ein Wort zum Abschied? Ja, ja, weshalb auch! Die Wahrheit ist nie wohlgelitten!“
„Wer war das?“

Ich linste ein wenig verstohlen zu Pamfilius hinüber, der bedauernd den Kopf schüttelte.

„Oh, das war eine der Seelen, die noch keinen Frieden haben finden können. Allem nach zu urteilen, hat sie sich während ihres irdischen Lebens so eng mit einer begrenzten Arbeitsaufgabe verwoben, dass sie ein unzufriedenes Leben geführt hat. Und nun, wo es vorbei ist, schafft sie es nicht, sich auf den Weg hinüber auf die andere Seite zu begeben, weil sie überhaupt nicht findet, dass sie etwas aus ihrem Leben gemacht hat. Jetzt kann sie nicht aufhören, sich das vorzuwerfen. Selbstvorwürfe und schlechte Gewissen sind die häufigsten Ursachen dafür, dass die Seelensubstanz sich auf dem Weg ins Jenseits verirrt. Im Grunde meint sie wohl, dass sie es nicht verdient hat, zu sterben, wenn sie das Leben nicht gelebt hat.“
„Das ist doch aber schade für sie.“
„Das kannst du laut sagen, aber in unserem Business beschäftigen wir uns nicht mit Trost oder Mitgefühl. Das, was passiert, passiert und dann ist es vorbei. Wenn sie es aber bis zu einem Seelendepot schafft, bekommt ihre Seelensubstanz schon noch eine Chance im nächsten Leben. Auf längere Sicht betrachtet, sind die Dinge gar nicht so hoffnungslos.“

Wir waren nun bei einer Ansammlung alter Krankenhausutensilien angelangt. Da gab es fahrbare Tische und Rollstühle, alte Operationsinstrumente und Dosen mit Salben und es gab auch große durchsichtige Glasgefäße, in denen sich deformierte Glieder, herausoperiertes Gewebe und Geschwülste und außerdem Babys, die zu früh oder mit missgestalteten Organen geboren worden waren, befanden.

„Was jetzt?“
„Wir müssen wohl was von dem ganzen Plunder hier wegräumen ...“
„Ist das nötig?“

Ich war nicht begeistert davon, die großen Glasgefäße mit den toten Organen berühren zu müssen.

„Ja, wir müssen weiter und es gibt keinen anderen Weg daran vorbei.“

Wir begannen das Zubehör und die Kisten, die den Weg versperrten, wegzuräumen. Die Sachen hatten lange dort gestanden und die Pappkartons waren von der feuchten Luft morsch geworden.

„Pass auf!“

Es war zu spät. Der Pappkarton ging kaputt und auf den Boden ergossen sich schimmelige Päckchen mit Pflaster, Mullbinden, Salben, Kompressen und Watte. Ein paar Mäuse hatten sich in diesen warmen Verpackungen ein heimeliges Nest gebaut und flüchteten in kopfloser Verwirrung, als uns die Sachen auf den Boden fielen.

„Na, zum Glück war es kein Jod oder Chloroform. Es hätte dich betäuben können und du hättest lange hier herumgelegen, bevor ich dich wieder wach bekommen hätte.“

Es waren auch Kisten mit alter Krankenhausausrüstung dabei, die man schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr benutzt hatte. Ein ganzes mobiles Feldlazarett, das wohl noch aus der Kriegszeit stammte und an das man sich bestimmt überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Heutzutage würde man diese Art Ausrüstung nicht wieder in Gebrauch nehmen.

„So, jetzt sind wir da, glaube ich.“

Pamfilius klang zufrieden. Seine Aufzeichnungen schienen richtig zu sein. Da gab es ein Vorhängeschloss an einer alten aus Brettern bestehenden Tür, wie man sie in den Kellerräumen von Plattenbauten findet. Das Vorhängeschloss war rostig, aber es hielt. Als wir an der Tür zogen, war es der Beschlag, der sich vom Rahmen löste, weil das Holz morsch geworden war.

„Soll das hier ein Dimensionsportal sein? Dann können das ja Hinz und Kunz benutzen?“
„Nein, denn man muss den richtigen Schlüssel in die Kontrollbuchse stecken, und den Schlüssel habe ich immer in der Tasche.“

Pamfilius zog einen Schlüsselbund hervor und suchte den richtigen Schlüssel heraus.

„Es müsste der hier sein.“

Mit Mühe gelang es ihm, den Schlüssel in die Öffnung zu stecken, aber als er ihn drehen wollte, brach der Schlüssel im Schloss ab.

„Bei allen Teufeln der Hölle aber auch, was ist das für ein verflucht satanisches Teufelswerk!“
„Das war wohl der verkehrte Schlüssel“
„Herrgott noch mal, war er überhaupt nicht! Es war der absolut Richtige und einen anderen habe ich nicht!“
„Es wird wohl auch nichts nützen, wenn die Hälfte des Schlüssels in der Öffnung steckt ...“
Das war eine der Bemerkungen, die ganz und gar überflüssig und nur dazu geeignet waren, Salz in die Wunde zu streuen. Pamfilius grunzte verbissen und machte sich daran, das Gehäuse mit einem Schraubenzieher, den er in der Brusttasche seines Overalls hatte, auseinanderzunehmen.
„Das hätte man sich selbstverständlich auch denken können! Diese ganze irdische Mechanik leidet unter der dauernden Feuchtigkeit, die vom Boden her aufsteigt. Die Portaltechnologie ist sonst recht zuverlässig, aber was hilft das, wenn man gezwungen ist, die Sicherungsmechanik in irgendwelche irdischen Geräte einzubauen, damit sie nicht gefunden werden kann.“
„Ist es denn noch nie vorgekommen, dass Menschen wegen eines Fehlers solch einen Himmelsfahrstuhl benutzt haben?“
„Doch, doch und einige der Fehler sind zudem in ein paar populären Büchern beschrieben worden. Es scheint ein verbreitetes Phänomen zu sein, doch üblicherweise stoppen die Hüter der Portale diese Art von Missbrauch, bevor sich das Wissen darüber verbreiten kann. Und wenn die Benutzer zurückkehren, um anderen zu zeigen, dass sie tatsächlich die Wahrheit gesprochen haben, funktioniert das Portal nicht mehr. Das ist dann natürlich eine peinliche Angelegenheit, wenn die Leute dastehen und sich lächerlich gemacht fühlen. Nein, solche Fehler haben selten zu etwas Gutem geführt.“

Ich musste an ein paar Kinder denken, die irgendwann in einem Kleiderschrank so ein Portal gefunden hatten. Und es war ihnen gelungen, es mehrere Male zu benutzen, ohne dass es geschlossen worden war, aber darüber wusste Pamfilius wohl nichts.
 
Während Pamfilius mir von diesem Phänomen berichtet hatte, hatte er das Gehäuse auseinandergenommen und den abgebrochenen Teil des Schlüssels mit einer kleinen Zange greifen können, sodass er ihn herausbekommen konnte. Er klopfte auf das Gehäuse, damit der alte Rost herausfiel, und sprühte dann etwas aus einer kleinen Spraydose, die er ebenfalls bei sich trug, in das Schloss hinein.

„Was ist das?“
„Och, das ist ein Rostlöser kombiniert mit Schmieröl, eines der wichtigsten Hilfsmittel eines Monteurs. Es muss eine Weile einwirken, dann versuchen wir es noch einmal.“
„Ist das hier nicht ... ich meine, diese Reise hier ... ist die nicht ... so ein bisschen gefährlich?“
„Doch, darauf kannst du wetten, das ist sie! Diese Tour ist nichts für Waschlappen! Sie ist auch nur für den Transport von verirrten Seelen ausgelegt, wenn die üblichen Kanäle nicht korrekt funktionieren. Da dein Fall etwas sehr Besonderes ist, wird der Himmel wissen, ob du mit der Transmission zurechtkommst. Wenn du es aber nicht schaffst, dann ist das irgendwie auch eine Lösung.“

Ich wurde ein wenig nachdenklich. Was half es, wenn meine Einwände vielleicht berechtigt waren, ich dann mein Leben aber bei dem Versuch verlor, alles aufzuklären? Nun, da blieb mir wohl keine Wahl. Ich durfte nur darauf hoffen, dass dieser verblödete Lastenaufzug mich nicht komplett ruinierte. Die Kinder in dem Kleiderschrank hatten die Reise mehrere Male ohne Probleme hin und zurück unternommen. Aber vielleicht war das auch eine andere Konstruktion gewesen als diese hier.
Pamfilius war jetzt zuversichtlich, dass der Rostlöser so gewirkt hatte, wie er es sollte, und stopfte den abgebrochenen Teil des Schlüssels zurück in das Gehäuse und fasste mit seiner kleinen Zange diesen Rest. Daraufhin drehte er ihn vorsichtig im Uhrzeigersinn. Ein leises Klicken war zu hören, dann wurde es still.
Ich schaute mich um. Es sah nicht so aus, also ob etwas passiert wäre. In dem Lagerraum war die Luft noch immer staubig und roch schimmelig und ich konnte keine Veränderung ausmachen.

„Vielleicht hättest du den Schlüssel andersherum drehen sollen?“

Pamfilius schüttelte energisch den Kopf. Es war hart für ihn, dass ich an allem, was er unternahm, zu zweifeln schien.

„Nee, nee! Es war genau richtig, so, wie ich es gemacht habe. Das gehört zu den ersten Dingen, die man im Volkshochschulkurs ‚Grundaufsicht mit transzendentaler Ausrüstung‘ lernt!“

Dann gab es eine leichte Erschütterung. Von den waagerechten Latten, die sich an den Seitenwänden des Raums befanden, fiel etwas Staub herab.

„Ich glaube, jetzt sind wir da. Versuchen wir mal herauszuschauen.“

Pamfilius gab der Tür, durch die wir zuvor hereingekommen waren, einen Stoß. Jetzt war sie nicht aufzubekommen. Er versuchte es noch einmal, dieses Mal etwas kräftiger.

„Dachte ich’s mir doch. Wir sind garantiert zwischen zwei Etagen stecken geblieben und hier gibt es nicht mal einen Notrufknopf, damit wir jemanden zu Hilfe rufen können. Das hier ist jedenfalls zutiefst unbefriedigend, mein lieber Pamfilius! Man möchte doch meinen, dass Seelenarbeit ein sehr verantwortungsvolles Aufgabengebiet sein sollte. Und dann ist da so viel Sand im Getriebe. Das ist wirklich schlimm.“

Ich fühlte mich ehrlich enttäuscht und ich zögerte nicht, es zu sagen.

„Mit dieser Unordnung muss aufgeräumt werden, in der alles nur aufs Geratewohl zu funktionieren scheint. Wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme, mich über das hier zu beschweren, dann werde ich mich nicht zurückhalten. Dass du es nur weißt, Pamfilius! Sie werden Bescheid bekommen, auch bis ganz nach oben an die Spitze des Apparats! Wer sitzt dort übrigens? Ist er das? Der langbärtige Greis, den sie den Allmächtigen nennen?“

Pamfilius hatte sich in eine Ecke des Lagerraums gesetzt. Er sah müde aus.

„Das ist nicht so einfach zu erklären. Die Dinge sind sehr viel unübersichtlicher, als es auf den ersten Blick scheint. Über die Frage, wer sich überhaupt Allmächtiger nennen darf, hinaus, ist das Ganze nur ein Teil eines sehr viel größeren universellen Apparates, über den niemand so richtig Überblick hat. Man stellt sich vor, dass die übergeordnete Gewalt oder das tatsächliche Machtzentrum eine Art kosmische Kohäsionskraft ist, die eine universelle Form der Harmonie oder Ausgeglichenheit anstrebt. Kommt es zu einer Abweichung von diesem Zustand der Balance, wird der über allem stehende Apparat versuchen, dem entgegenzuarbeiten und das Universum in Richtung des bestehenden Zustands der Harmonie zurückzuführen. Tatsächlich ist es aber wohl die über allem stehende lenkende Gottheit, wenn man sich dieser Sprache bedienen will.“
„Ja aber, das klingt doch auch sehr schön und verlässlich. Viele Gläubige auf der Erde können sich dem bestimmt anschließen, wenn es ihnen tatsächlich ans Eingemachte geht. Ich meine rund um den Symbolismus, den die Mythologie sich über die Jahrhunderte zueigen gemacht hat.“
„Das wird schon passen. Es gibt da aber auch welche, die an die Kräfte des Chaos glauben, die in die entgegengesetzte Richtung ziehen. Doch auch da gibt es Grund anzunehmen, dass entgegengesetzt wirkende Kräfte notwendig sind, damit überhaupt erst ein Gleichgewicht der Dinge gewährleistet ist. Im Prinzip ist es mehr eine Frage, alles auf dem richtigen Kurs zu halten, damit das Universum nicht ins Schleudern gerät und vom Kurs abkommt.“
„Ist das schwer?“ Pamfilius seufzte.
„Einiges deutet darauf hin. An verschiedenen Orten der Sonnensysteme gibt es fragwürdige Aktivitäten, manche davon werden von lebenden Geschöpfen unternommen, die damit drohen, das kosmische Gleichgewicht zu kippen. Man riskiert es, einen Kurs anzusteuern, von dem man nicht wieder auf den richtigen Weg zurückgelangen kann. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich dieser Zustand in letzter Zeit verschlimmert hat. Die verantwortlichen Verwaltungen haben dann eingesehen, dass es notwendig geworden ist, in einem größeren Maßstab als bisher, zusammenzuarbeiten.“
„Meine Güte, das klingt aber scheußlich. Es sollte doch nicht alles gänzlich zusammenbrechen. Stell dir nur mal vor, wenn die Welt untergeht?“
„Es hat tatsächlich auch schon mehrmals auf der Kippe gestanden, und das tut es noch immer, aber in der Realität ist das eine weniger wichtige Frage. Das Universum kann leicht ohne den Planeten Erde überleben, um von den Menschen auf der Erde gar nicht erst zu sprechen, die ziemlich überflüssig sind. Doch natürlich sorgen sie dafür, dass Geschöpfe wie ich, Arbeit haben.“

Während wir geredet hatten, hatte ich mich ein wenig gegen die Tür gelehnt und es schien ganz so, als ob ich sie dadurch ein ganz kleines bisschen aufgedrückt hätte.
Durch den Spalt kam ein wenig Licht herein und es sah so aus, als ob etwas auf der anderen Seite den Ausgang versperrte.

„Pamfilius! Da ist sicher irgendwas passiert. Komm her und sie dir das mal an! Ist das nicht ein Sack oder so was?“

Bei dieser interessanten Information sprang Pamfilius auf. Er richtete die Stirnlampe auf den Spalt.

„Doch, das ist grobes Sackleinen. Es scheint ein Sack Kartoffeln zu sein. Na, dann werden wir wenigstens nicht verhungern.“

Gemeinsam gelang es uns, die Tür so weit aufzustoßen, dass Pamfilius seinen kleinen Fuß durch die Öffnung bekam. Indem er mit dem Fuß auf den Kartoffelsack eintrat, schaffte er es, ihn so weit wegzubewegen, dass er herauslangen und den obersten Teil des Sacks greifen konnte. Es gelang ihm, den Sack dort zu packen, wo er zugebunden war. Jetzt konnte er ihn zur Seite kippen, sodass wir die Tür so weit aufbekamen, dass er hindurchpasste. Danach ruckelte er den Sack noch weiter weg, damit auch ich herauskam.

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